Monatsarchive: Dezember 2012

Heimatverein feierte zünftig das Aussichtsturmjubiläum

Neben dem Turm der Morsbacher Basilika ist der 30 Meter hohe Aussichtsturm auf der Jähhardt das zweite Wahrzeichen der „Republik“. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich am 30. Dezember 2012 aus Anlass des 50. Geburtstages des stählernen Riesen fast 70 Morsbacher auf dem Weg vom Kurpark zum Hausberg des Ortes begaben, um das Jubiläum bei einer Jahresabschlusswanderung mit anschließender Feier würdig zu begehen.

Noch am Mittag hatte es Bindfäden geregnet. Doch als Werner Schuh vom Heimatverein Morsbach kurz danach die wanderlustigen Familien begrüßte, kam die Sonne zum Vorschein und das windige Schauerwetter machte bis zum Ende der Geburtstagsparty eine Pause. Die Wandererschutzhütte am Fuß des Aussichtsturmes glich eher einer Imbissbude, als Eckhard Bender vom Vorstand des Heimatvereins heiße Bockwürstchen verteilte, währenddessen nebenan der Lauftreff Morsbach duftenden Glühwein und Kinderpunsch ausschenkte.

Der Morsbacher Aussichtsturm ist am 21. Dezember 1962 feierlich eingeweiht worden. Zu der Veranstaltung am Turm waren damals auch die Doorfdeuwel in Frack und Zylinder mit einer eleganten Limousine vorgefahren. 50 Jahre später waren sie zwar wieder zu der Geburtstagsparty eingeladen worden, jedoch erschien von dieser Männergruppe nur Walter Moll.

Er erinnerte sich noch genau an die damalige Einweihungsfeier. So hatte Kommerzienrat Eugen Stausberg, nach den Wortbeiträgen der Honoratioren, eine launige Rede gehalten. Dabei forderte er, aus „Dividendenmitteln“ einen Sessellift vom Morsbacher Kurpark hinauf auf das Hochplateau der Jähhardt zu bauen. Hierzu ist es jedoch bis heute nicht gekommen. Fotos: C. Buchen (CB-30.12.12)

Aussichtsturmwanderung findet statt

Es ist weder Glatteis noch Dauerregen oder Schneeglätte angesagt. Was hält also einen echten Morsbacher davon ab, wandern zu gehen? Der Heimatverein Morsbach zieht am 30. Dezember 2012 (Treffpunkt 13.30 Uhr am Kurpark) seine Jahresabschlusswanderung zum 50-jährigen Aussichtsturm durch. Der Weg dorthin ist familiengerecht. (CB-29.12.12)

30.12.2012: Jahresabschlusswanderung zum „Geburtstagskind des Jahres 2012“

Am 21. Dezember 1962 wurde der Aussichtsturm auf der Jähhardt feierlich eingeweiht. Grund genug für den Heimatverein Morsbach zum 50. Geburtstag des Turmes am Sonntag, dem 30. Dezember 2012 eine Jahresabschlusswanderung für die ganze Familie dorthin durchzuführen. Start ist um 13.30 Uhr am Kurpark/Busbahnhof. Nach einer etwa 1-stündigen Wanderung werden am Aussichtsturm bei einem gemütlichen Ausklang Glühwein und Kinderpunsch gereicht und gegen Einbruch der Dunkelheit Schwedenfeuer entzündet.

Der Heimatverein plant auch, oben auf dem Turm vier Orientierungstafeln anzubringen, auf denen markante Dörfer, Städte und Erhebungen aufgeführt sind, die in alle vier Himmelsrichtungen vom Turm aus liegen. Ob die Witterung es zulässt, die Tafeln bis zum 30. Dezember dort oben anzubringen und zu enthüllen, entscheidet sich kurzfristig. Sollte das nicht gelingen, wird die Enthüllung im Frühjahr vorgenommen. 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Wanderung nicht bei Eis- und Schneeglätte bzw. Dauerregen stattfinden kann.

Am 29. Dezember erfahren Sie an dieser Stelle, ob das Wetter diese Jahresabschlusswanderung zulässt. (CB-16.12.12) 

Ziel der Jahresabschlusswanderung des Heimatvereins Morsbach ist am 30. Dezember der Aussichtsturm auf der Jähhardt, der in diesem Dezember genau 50 Jahre alt wird. Fotos: C. Buchen

Der „Eiffelturm von Morsbach“ wird 50

Neben dem steinernen Turm der Basilika hat Morsbach noch ein zweites Wahrzeichen, der Aussichtsturm auf der „Hohen Hardt“. Der stählerne, 30 Meter hohe Koloss steht 2012 seit 50 Jahren auf dem „Hausberg“ der Morsbacher und lädt, gutes Wetter vorausgesetzt, zum Panoramablick auf das Bergische Land, das Sieger- und Sauerland, den Westerwald und sogar bis zum Siebengebirge ein.

Ob Logenplatz beim Silvesterfeuerwerk, Ziel einer Dorfrallye jugendlicher Gäste der Jugendherberge, Haltevorrichtung für Weihnachtsstern, Fernseh- und Funkantennen oder um einfach nur Mal von oben aus der Vogelperspektive auf die Dächer Morsbachs zu schauen: der „Eiffelturm von Morsbach“, wie ihn die Franzosen aus dem Partnerschaftskanton Milly-la-Forêt liebevoll nennen, hat viele Funktionen. 

Bereits sein Vorgänger, der 1936 auf Initiative des Heimatvereins gebaute hölzerne Turm, war dort Ziel vieler Morsbacher beim Sonntagspaziergang. Im April 1945 sprengten jedoch zurückweichende deutsche Soldaten den Turm, um den Amerikanern kein Angriffsziel zu bieten. Seitdem sehnten sich die Morsbacher nach einem neuen Aussichtsturm als Wanderziel.

Da kam ihnen der WDR zu Hilfe, der um 1960 beim Aufkommen erster Fernsehgeräte einen hohen Mast suchte, um daran einen TV-Umsetzer zu installieren. Auf Initiative von Gemeindedirektor Hans Stentenbach, der sich für die Bürger ein „schneefreies“ Fernsehbild erhoffte, und mit finanzieller Unterstützung des WDR, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Bezirksregierung Köln, des Oberbergischen Kreises und privater Spender aus der Bürgerschaft konnte schließlich im Spätsommer 1962 mit der Montage des neuen Turmes durch eine Siegerner Stahlfirma begonnen werden.

Das Stahlgerüst aus verschraubten I- und L-Profilen wurde auf Betonfundamenten in einem quadratischen Grundriss montiert. Im Kern des Turmes führt eine Spindeltreppe nach oben. Beliebte Quizfrage bei der Dorfrallye ist meist: Wie viele Stufen hat der Aussichtsturm? Vorausgesetzt, man hat sich nicht verzählt, kommt man auf genau 168 Stahlstufen, die zur obersten Plattform in luftigen 30 Metern Höhe führen. Die Turmspitze mit den Umsetzern und Antennen ragt dann noch weitere 15 Meter in den Himmel.  

Morsbachs zweites Wahrzeichen wurde am 21. Dezember 1962 feierlich eingeweiht. Es war ein historischer Augenblick, als bei einer Feierstunde eine Urkunde in die Fundamente des Turms eingelassen und der Fernsehumsetzer in Betrieb gesetzt wurde. Bürgermeister Wilhelm Albus und Gemeindedirektor Stentenbach hatten zuvor einige Ehrengäste, darunter Oberregierungsrat Niesert von der Bezirksregierung Köln, Landtagsabgeordneten Horst Waffenschmidt, den Vorsitzenden des Heimatvereins Morsbach Josef Zimmermann und Rektor Aloys Köhler von der katholischen Kirche begrüßt. Ingenieur Osterburg vom WDR hob hervor, dass der Turm auch geeignet sei, dem Fremdenverkehr in Morsbach neuen Auftrieb zu geben.

Die Doorfdeuwel waren trotz Schnees in Frack und Zylinder mit einem eleganten Straßenkreuzer vorgefahren. Kommerzienrat Eugen Stausberg versprach in seiner launigen Rede den Bau eines Sesselliftes vom Ort Morsbach hinauf auf das Hochplateau der Hohen Hardt, „der aus Dividenden-Ausschüttungen der Banken finanziert werden soll“. Ein Sessellift ist zwar bis heute nicht angelegt worden. Aber dennoch kann sich der Wanderer auf dem Aussichtsturm oder an dessen Fuß in einer Blockhütte stärken und den Gleitschirmfliegern, die dort einen „Flugplatz“ angelegt haben, bei ihren Starts und Landungen zuschauen. C. Buchen