Heimatverein Morsbach: Werner Schuh wieder Vorsitzender

Fachbereichsleiter Benjamin Schneider stellte Pläne vor

Während der jüngsten Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Morsbach im Kulturbahnhof wurde Werner Schuh erneut zum Vorsitzenden gewählt. Seit 2006 steht er jetzt dem Traditionsverein vor, kündigte aber an, dass er bei der nächsten Wahl nicht wieder kandidieren möchte.

Zu Beginn der gut besuchten Versammlung ließ Schuh die Aktivitäten des Heimatvereins im letzten Jahr Revue passieren. Insbesondere verwies er auf die Familienwanderung am 1. Mai 2023 und die gelungenen Aufführung der Theatergruppe mit dem Schwank „Currywurst trifft Kaviar“. Leider musste das Schubkarrenrennen wegen Starkregen und Sturm kurzfristig abgesagt werden.

Nachdem Ludger Rosenthal einen sehr zufriedenstellenden Kassenbericht vorgetragen hatte, beantragten die Kassenprüfer Nikolaus Kraft und Peter Wagener die Entlastung des Vorstandes, die auch prompt folgte.

Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden folgende Personen gewählt: 1. Vorsitzender Werner Schuh, Stellvertreter und Kassierer Ludger Rosenthal, Schriftführerin Marianne Rosenthal, Beisitzer Roland Bantel, Christoph Buchen, Sebastian Hoberg, Klaus Jung, Dirk Kamieth, Horst-Jürgen Kaufmann, Birgit Leidig, Stefan Leidig, Jens Mauelshagen, Marlies Roth und Peter Weiß. Die Kassenprüfer wurden wiedergewählt.

Vorsitzender Werner Schuh trug die geplanten Veranstaltungen und Aktivitäten für das Jahr 2024 vor. Danach findet am 1. Mai wieder die traditionelle Familienwanderung statt. Am 21. Juli startet das Schubkarrenrennen und am 5. Oktober der Große Müeschbejer Oowend.

Für die Theatergruppe „Vürhang op“ des Heimatvereins hielt Dirk Kamieth einen Rückblick auf die vergangene Theatersaison und kündigte an, dass für Mai 2025 ein neuer Schwank einstudiert wird. Die Theatergruppe sucht noch neue Schauspieler, einen Probenraum und einen Raum für die Lagerung der Requisiten.

Zu der Frage, was aus der gesperrten Hängebrücke wird, gab Vorstandsmitglied Klaus Jung einen kurzen Lagebericht. Danach ist der Heimatverein bemüht, die Brücke zu erhalten und wieder verkehrssicher herrichten zu lassen. Zu dem Ausgang der Bemühungen konnte Jung aber noch nichts Konkretes sagen.

Für die Anwesenden von großem Interesse waren auch die Pläne zur Bebauung des östlichen Bahngeländes oberhalb des Bahnhofgebäudes. Benjamin Schneider, Fachbereichsleiter bei der Gemeinde Morsbach, erläuterte anhand einer anschaulichen Bilderpräsentation die geplante Umnutzung des Geländes und die dortigen Bauvorhaben.

Das Bahngelände befand sich jahrelang in einem unschönen, verwilderten Zustand, bis die Gemeinde Morsbach das Areal 2016 erwarb. Im Rahmen des integrierten Handlungskonzepts wurde das Bahngelände danach einer städtebaulichen Entwicklung zugeführt. Dazu mussten viele Behörden und Stellen ihr Einverständnis erteilen, stand doch das Terrain und der Bahnhof unter Denkmalschutz, und die Betriebsgenehmigung für die Rhein-Sieg-Eisenbahn ist noch bis zum Jahr 2058 gültig.

Zahlreiche Gutachten, insbesondere ein Gutachten über die Bodenbelastung, mussten eingeholt und alte Gewerbehallen abgerissen werden. Ein städtebaulicher Vertrag wurde 2020 abgeschlossen. Danach galt es, einen Investor für den östlichen Bereich oberhalb des Bahnhofgebäudes zu finden, das Einzelhandelskonzept für den Ort Morsbach anzupassen und in den Jahren 2021 und 2022 Fördergelder zu beantragen.

Trotz schwieriger Investorensuche steht, nach Aussagen von Benjamin Schneider, die Gemeinde jetzt kurz vor dem Vertragsabschluss mit dem Investor Procom aus Hamburg. Dieser plant in vier Gebäuden insgesamt 60 Wohneinheiten, Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. 130 Parkplätze, Fahrradstellplätze und eine Tiefgarage sorgen für genügend Parkraum.

Die Gebäude werden mit Photovoltaik, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Stromspeicher, Dachgärten, Dach- und Fassadenbegrünung und mit teilweise pastellfarbener Holzverschalung oder Klinkerverblendung versehen. Kinderspielflächen und intensiv begrünte Parkflächen runden das Terrain ab. Der Fachbereichsleiter hofft, dass die Maßnahmen der Umnutzung des Bahngeländes jetzt zügig voran schreiten. (CB-24.03.24)

Noch sieht das ehemalige Bahnareal östlich des Kulturbahnhofs recht wüst aus. Doch bald sollen dort neue Gebäude entstehen. Foto: Christoph Buchen