Monatsarchive: März 2023

„Da war das damals wie ein Virus“

Zwei Morsbacher Heimatfilme erschienen

Auf der Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Morsbach fand am 16. März 2023 eine Filmpremiere statt. Die Gemeinde Morsbach hatte im vergangenen Jahr zur Dokumentation der 1100-Jahr-Feier von Morsbach einen 35-minütigen Heimatfilm produzieren lassen, der vom Landschaftsverband Rheinland finanziell gefördert wurde. Zweck des Films ist es, alte Filmdokumente der 1100-Jahr-Feier aus dem Jahr 1995 und neue Forschungsergebnisse über die erste urkundliche Erwähnung von Morsbach einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zu überliefern.

Der Heimatverein war an diesem Projekt insofern beteiligt, als er vor Jahren bereits auf seine Kosten die alten Videofilme aus dem Jubiläumsjahr 1995 digitalisieren ließ, die jetzt auszugsweise in den neuen Heimatfilm übernommen wurden.

Als Moderator tritt in dem neuen Film Altbürgermeister Horst Jütte auf, der im Jahr 1995 als Gemeindedirektor die Jubiläumsfeierlichkeiten mit organisiert hat. Jütte schildert die damaligen Ereignisse so: „Als die erste Urkunde von Morsbach gefunden wurde, da war das damals wie ein Virus. Das Interesse und die Begeisterung und der Stolz in Morsbach: Wir sind bald 1100 Jahre alt, wir können nachweisen, wann unsere Gemeinde das Licht der Welt entdeckt hat.“

Horst Jütte erinnert sich in dem Film noch gut an das Jubiläumsjahr. „Da hat sich eine Euphorie entwickelt, die wir heute fast kaum noch verstehen können“, erzählt er. Auch erwähnt er die weiteren Jubiläen, die damals begangen wurden, 25 Jahre Partnerschaft mit dem französischen Kanton Milly-la-Forêt, 50 Jahre Frieden nach Kriegsende, 100 Jahre Behindertenzentrum und 100 Jahre Karnevalsbrauch. Jütte: „Es war ein Bündel von Anlässen zu feiern.“

Lokalhistoriker Christoph Buchen schildert in dem Filmdokument seine Suche nach der ersten Urkunde von Morsbach und wie er diese 1995 in Halle an der Saale in einem Archiv gefunden hat. Morsbach ist danach die älteste urkundlich erwähnte Gemeinde im Oberbergischen.

Die historischen Filme sind 1995 im Auftrag der Gemeinde von Kurt Sonza-Reorda und Gerhard Baumeister gedreht worden. Sie zeigen unter anderen Szenen von der Vorstellung des Post-Sonderstempels und der neuen Heimatchronik, vom Besuch Joachim Kardinal Meisners in Morsbach und von dem langen Festwochenende im September 1995. Viele Morsbacher erinnern sich heute noch daran.

Im Festzelt fand ein Discoabend mit Bob Murawka von RPR1 statt mit 1.500 Jugendlichen. Beim Festakt war unter anderem Konrad Adenauer, der Enkel des Altbundeskanzlers, als Pate zu Gast. Die Festrede hielt Prof. Dr. Klaus Goebel unter dem Titel „Ihr könnt sagen, Ihr seid dabei gewesen!“.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war sicher der große Festzug, der sich damals durch die Straßen von Morsbach schlängelte. Viele Morsbacher, die daran teilgenommen oder am Straßenrand gestanden haben, werden sich in dem Film heute wiederfinden.

Der Film „1100 Jahre Morsbach – Festjahr 1995“, der von Sven Kubeile unter Mitarbeit von Kerstin Wittershagen und Christoph Buchen zusammengestellt und geschnitten wurde, ist auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde Morsbach zu sehen. Auch ein zweiter Film mit den Vorbereitungen zur 1125-Jahr-Feier im Jahr 2020 und mit der Vorstellung der damaligen Vereinslandschaft ist ebenfalls auf Youtube abrufbar. (CB-19.03.23)

 

Erinnerung an die 1100-Jahr-Feier von Morsbach im Jahr 1995: Filmszene vom Jubiläumsfestzug durch Morsbach. Foto: Christoph Buchen

Heimatverein Morsbach tagte im Kulturbahnhof

Schubkarrenrennen und Theateraufführungen geplant

Der Heimatverein Morsbach e.V. führte am 16. März 2023 seine diesjährige Jahreshauptversammlung im Kulturbahnhof Morsbach durch. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Werner Schuh und dem Gedenken der verstorbenen Vereinsmitglieder hatte der neue Heimatfilm mit dem Titel „1100 Jahre Morsbach 1995“ Premiere. Näheres zu diesem Film siehe gesonderter Beitrag.

Mit einer Bilderpräsentation ließ Vorsitzender Werner Schuh nochmal die Veranstaltungen und Initiativen des Heimatvereins der Jahre 2021 und 2022 Revue passieren. Dabei hob er besonders die beiden Weihnachtskonzerte mit den Paveiern und die Einweihung der neuen Aussichtsplattform „Müeschbejer RepuBlick“ in der Jähhardt hervor.

Nach dem positiven Bericht des Kassierers Ludger Rosenthal bescheinigten die Kassenprüfer Nikolaus Kraft und Peter Wagener dem Schatzmeister eine vorbildliche Kassenführung, so dass einer Entlastung des Vorstands durch die Versammlung nichts mehr im Wege stand.

Der Heimatverein wird auch im laufenden Jahr wieder Veranstaltungen organisieren. Geplant sind erneut die Familienwanderung am 1. Mai, ein Schubkarrenrennen am 30. Juli und Theateraufführungen im Herbst. Weitere Veranstaltungen und Initiativen werden zeitnah in der Presse und auf der Homepage des Heimatvereins veröffentlicht.

Sowohl Vorsitzender Werner Schuh, als auch Vorstandsmitglied Klaus Jung und Bürgermeister Jörg Bukowski erläuterten die aktuelle Situation der gesperrten Hängebrücke. Danach haben Prüfingenieure festgestellt, dass die Hängebrücke nicht mehr verkehrssicher ist. Daraufhin hat die Gemeinde die Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Bürgermeister Bukowski betonte, dass grundsätzlich niemand die Absicht hatte, die Brücke abzureißen, bittet aber um Verständnis für die jetzige Sperrung.

Klaus Jung teilte mit, dass er nach einem Planungs-, Statik- und Ingenieurbüro suche um Klarheit zu bekommen, ob die Hängebrücke repariert und wieder freigegeben werden kann. Werner Schuh stellte fest, dass, nach Intervention des Heimatvereins, zwischen Gemeinde und Heimatverein vereinbart worden ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre nach einer technischen und finanziellen Lösung für den Erhalt der Hängebrücke zu suchen. (CB-19.03.23)