Rettung des Freibades Morsbach: Heimatverein geht in die Offensive

Der Heimatverein Morsbach setzt seine Bemühungen um den Erhalt des Morsbacher Freibades jetzt fort. Mit Flyern, die in vielen Geschäften und öffentlichen Stellen in Morsbach ausliegen, und Plakaten stellt er seinen Aktionsplan vor und wirbt um Sponsoren.

Die „Badeanstalt Morsbach“ an der Waldbröler Straße wurde 1927 durch den Heimatverein vorwiegend in Eigenleistung errichtet, was ein herausragender Kraftakt für die damalige Zeit war. Später wurde das Bad von der Gemeinde übernommen, umgebaut, mit neuer Technik, so zum Beispiel mit einer Heizung, versehen, instand gehalten und bis 2010 betrieben. Seit den 1990er Jahren wurden, so der Vorwurf des Heimatvereins, notwendige Erhaltungsmaßnahmen von der Gemeinde vernachlässigt, so dass der nunmehr schlechte Zustand des Freibades zu seiner Schließung führte. Eine Sanierung wurde als nicht finanzierbar abgelehnt, was der Heimatverein aber nicht akzeptieren will.

In dem Aktionsplan zur Rettung des Freibades, den der Heimatverein in seinem neuen Flyer vorstellt, werden die einzelnen Schritte aufgeführt. Danach sagte der Heimatverein bereits im Jahr 2011 eine Anschubfinanzierung in Höhe von 10.000 Euro „als Vorbild für weitere Nachahmer“ zu.

Im März 2012 führte der Heimatverein eine Unterschriftenaktion durch. Bei der grandiosen Resonanz der Morsbacher Bevölkerung zur Aktion mit 2.300 gültigen Unterschriften geht der Heimatverein von einer überwältigenden Zustimmung der Einwohner für eine Wiedereröffnung des Freibades aus. Im Juni 2012 wurde auf Initiative des Heimatvereins ein „Runder Tisch Freibad“ ins Leben gerufen, der aus Vertretern des Vereins, der Ratsfraktionen, der Verwaltung und des Jugendrates besteht.

Seit Juli läuft nunmehr eine Sponsorensuche durch den Heimatverein, nachdem die Gemeindeverwaltung erklärt hatte, in ihrer aktuellen prekären finanziellen Situation die jährlichen Folgekosten von ca. 60.000 Euro nicht aufbringen zu können. Zur Abdeckung von Betriebsdefizit, Zinsen und Darlehenstilgung würde die Gemeinde aber unter Umständen ca. 30.000 Euro beisteuern können. Der Restbetrag in gleicher Höhe müsste aus anderen Quellen kommen. Deshalb hat der Heimatverein begonnen, private Sponsoren zur Deckung der fehlenden Summe zu suchen. Die Bürger können den Erhalt des Freibades unterstützen durch Kauf einer Familien-Saison-Karte für 100 Euro oder eine Sponsorenzusage in unbegrenzter Höhe (Laufzeit jeweils fünf Jahre).

Der Heimatverein hat aber auch ein konkretes Sanierungskonzept erarbeitet. Das sieht neben der Sanierung der Schwimmbadtechnik auch eine deutliche Attraktivitätssteigerung des Bades vor. Eine Beckenverkürzung auf 25 m (Wettkampflänge) soll zu einer Verringerung des zu beheizenden Wasservolumens und Vergrößerung der Liegewiesenfläche führen. Am gegenüberliegenden Sonnenhang, der im Eigentum der Gemeinde steht, sollen zwei neue Rasenliegeflächen angelegt werden, die über einen Steg über den Morsbach erreichbar sind. „Das“, so der Heimatverein in seinem Konzept wörtlich, „relativ einfach zu erstellende Areal fügt sich gut in die Landschaft ein und nutzt das Sonnenlicht bis in die Abendstunden. An der Südwestseite (Waldbröler Straße) kann dann die jetzt vorhandene Liegefläche in weitere Parkplätze umgewandelt werden. Neben der Entschärfung des Parkproblems wird diese unattraktive, schattige Ecke sinnvoll genutzt.“

Sobald der Heimatverein über Zusagen in Höhe der Sponsorensumme von 30.000 Euro verfügt, wird er dem Gemeinderat schließlich einen Antrag zur Durchführung der Sanierung vorlegen.

Kontakt:

Das Freibadgremium des Heimatvereins: Dr. Paul-Heiner Deipenbrock, Tel. 8488, Gert Schmidt, Tel. 1071, Ludger und Marianne Rosenthal, Tel. 6097, und Klaus Jung, Tel. 8300. Email: heimatverein.morsbach@hotmail.de, Internet: www.heimatverein-morsbach.de (17.10.10)